Großer Preis von Deutschland

 
schrieb am 24. 06. 2002

Ringer Leipold wieder in der Weltelite und heiß auf Olympia

Leipzig. Jubelsprünge und hängende Köpfe gab es bei den deutschen Freistilringern am gestrigen Finaltag beim "Großen Preis von Deutschland" in der Leipziger Grube-Halle. Während sich Alexander Leipold (Schifferstadt) als bester Ringer des Turniers wieder in die Weltspitze kämpfte, fehlte den vom hiesigen Olympiastützpunkt betreuten André Backhaus (Markneukirchen) und Daniel Wilde (Luckenwalde) das Quäntchen Glück, um den großen Coup zu landen. Backhaus verlor sein Finalduell gegen Lazaros Loizidis (Griechenland), Wilde unterlag im kleinen Finale gegen den Inder Tomar.

Mit einem Flickflack über die Matte feierte Alexander Leipold in der Klasse bis 74 kg seinen 4:2-Sieg über den Olympiasieger Daniel Igali aus Kanada. Leipold meldete sich vor 500 Zuschauern (an den drei Tagen kamen insgesamt 2000) mit dem ersten Turniersieg seit dem Dopingskandal von Sydney und der einjährigen Sperre des Turniers in derWeltelite zurück. 

"Es hat einen besonderen Stellenwert, in Deutschland gegen den Olympiasieger zu gewinnen. Jetzt bin ich heiß auf Olympia 2004", meinte der Weltergewichtler, der nach wie vor im 74-kg-Limit antritt, während der Kanadier vor zwei jahren in der 68-kg-Klasse triumphiert hatte. Leipolds letzte Aktion war nicht unumstrittenen: In der Verlängerung konnte er den Kanadier zwar im alles entscheidenden Zwiegriff am Mattenrand zu Fall bringen. Während für die Zuschauer alles klar schien, benötigte die Jury jedoch mehr als drei Minuten und den Mitschnitt eines Hobby-Filmers, um der Zwei-Punktewertung des Mattenrichters zuzustimmen. 

Wie nahe Sieg und Niederlage beieinander liegen, musste Sachsens bester Ringer André Backhaus erfahren. Der EM-Fünfte verlor das 84-kg-Finale gegen den Griechen Lazaros Loizidis durch Kampfrichterentscheid: Jeweils einen Punkt konnten beide Athleten in der regulären Zeit für sich verbuchen, je einen weiteren in der Verlängerung. Als auch nach neun Minuten weder Backhaus noch Loizidis den dritten technischen Punkt gesetzt hatten, entschied der Mattenrichter aufgrund der Verwarnungen gegen Backhaus.

So wurde nichts aus "Backes" drittem Turniersieg nach 1993 und 1999. "Wir dachten bis zum Schluss, dass Andre vorn liegt sonst hätten wir taktisch aggressiver agiert. Aber so ist derSport: Am Ende gibt es einen Sieger und einen Verlierer", sagte Lutz Remus, Trainer am Olympiastützpunkt, und gab damit auch das Stichwort für die Niederlage von Daniel Wilde. Mit 2:0 führte derLeipziger Sportstudent im kleinen Finale der Klasse bis 60 kg gegen den Inder Shokender Tomar. "Ich bekam ihn einfach nicht in den richtigen Griff. Er war so stark, dass er immer mit der gleichen Technik punkten konnte", sagte Wilde später, als Tomar den Kampf mit 8:3 für sich entschieden hatte.

"Wir brauchen uns nicht zu verstecken. Die Jungs haben ein gutes Turnier gekämpft", bilanzierte Remus. Denn auch der Nachwuchs präsentierte sich gut: Nico Graf (Taucha), Ronny Wegner (Aue) und Kai Wedekind (Markneukirchen) fehlte am Ende die Routine. "Meine jungen Wilden müssen noch ein wenig auf die Weide", scherzte Remus, dessen Schäfchen sich noch für die WM imSeptember im Iran empfehlen können.

"Leipold und Backhaus sind unsere Besten und für die WM gesetzt", bestätigte Sportdirektor Wolfgang Nitschke vom Deutschen Ringer-Bund. Auch derNachwuchs soll seine Chance bekommen. Gesichtet wird in den kommenden Wochen bei Trainingslagern in Spanien und Russland. "Unsere neue Formel lautet: Wir müssen zur Weltspitze, weil sie nicht zu uns kommt", so Nitschke. Nachdem die Freistilspezialisten zuletzt bei der EM in Baku ohne Medaille blieben, betont der Chef: "Nur das Training mit den Weltbesten bringt uns weiter."

Katja Gläß

© 2002; Leipziger Volkszeitung / Montag, 24. Juni 2002
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vom 23. 06. 2002
Ringen: Starker Auftritt der Deutschen

Schifferstädter Alexander Leipold siegt in Leipzig

Leipzig: (sid) Alexander Leipold hat mit seinem Sieg beim Großen Preis von Deutschland in Leipzig den starken Auftritt der deutschen Freistilringer gekrönt. Der 32-Jährige aus Schifferstadt gewann im Finale der Klasse bis 74 kg nach Verlängerung 4:2 gegen den Kanadier Daniel Igali, Sydney-Olympiasieger der 69-kg-Klasse und Weltmeister.

Der EM-Fünfte Andre Backhaus (Markneukirchen) verlor seinen Endkampf im 84-kg-Limit durch Kampfrichterenscheid, nach der Verlängerung hatte es gegen den WM-Neunten Lazaros Loizidis aus Griechenland 2:2 gestanden. Marcus Hamann (Jena) holte ebenfalls Silber, er unterlag in der Klasse bis 120 kg dem Türken Hakan Koc knapp mit 3:4.

Dritte Ränge zur guten Bilanz des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) steuerten Mesat Okcu (Berlin/bis 96 kg) und Dominik Zeh (Hof/bis 74 kg) bei. Insgesamt hatten acht DRB-Kämpfer die Halbfinals in den sieben Gewichtsklassen erreicht.

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ONLINE schrieb am 23. 06. 2002

Leipold triumphiert

 Mit einem Sieg beim "Großen Preis von Deutschland" hat sich Ringer Alexander Leipold in die Weltspitze zurückgemeldet.

Im Finale der 74-Kilogramm-Klasse besiegte der 32-Jährige den kanadischen Olympiasieger Daniel Igali. Erst in der Verlängerung konnte der Deutsche den Favoriten mit 4:2 nach Punkten niederringen. "Ich will es 2004 in Athen noch einmal wissen. Und ich bin mit 33 Jahren genauso alt und heiß wie Oliver Kahn", lächelte der Schifferstädter nach seinem Erfolg. 

Silber für Backhaus & Hamann
Für Furore sorgten auch Andre Backhaus (Markneukirchen/84kg) und Marcus Hamann (Jena/120kg) mit Silber. Nach der Verlängerung hatte es zwischen Backhaus und dem WM-Neunten Lazaros Loizidis 2:2 gestanden, ehe der Schiedsrichter den Griechen als Sieger erklärte. Hamann unterlag dem Türken Hakan Koc ebenfalls knapp mit 3:4. 

Positive Bilanz
DRB-Sportdirektor Wolfgang Nitschke stellte in Leipzig angesichts von acht Halbfinal-Teilnehmern und schließlich drei Finalisten in den sieben Gewichtsklassen einen "positiven Trend" fest. "Wir konzentrieren uns mit dem wenigen Geld auf die wenigen guten Leute und trainieren in der WM-Vorbereitung mit internationalen Topleuten im Ausland", so Nitschke. 

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vom 22. 06. 2002
Leipold und Backhaus mit souveränen Auftaktsiegen

Guter Start für deutsche Ringer in Leipzig

Leipzig: (dpa) Mit souveränen Auftaktsiegen starteten die deutschen Freistilringer Alexander Leipold und Andre Backhaus in den «Großen Preis von Deutschland» in Leipzig. Der Schifferstädter Leipold hielt sich am Samstag in der Kategorie bis 74 kg mit einem 12:0 nach 2:01 Minuten gegen den Letten Janis Leisavnieks und mit einem 11:0 nach nur 1:47 Minuten gegen den Weißrussen Juri Swiaschinski schadlos. 

Nur einen Wertungspunkt musste Backhaus (Markneukirchen/84 kg) bei seinem 12:1 gegen den Vorjahressieger Tomas Kiss (Ungarn) abgeben, den er nach 2:35 Minuten schulterte. 

Absagen musste dagegen Superschwergewichtler Sven Thiele (SV Halle/120 kg), der sich nach einer Operation am Kreuzband noch im Aufbautraining befindet. Für die 39. Auflage des Traditionsturniers haben 180 Aktive aus 25 Nationen gemeldet. 

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